Ein Rennbericht zum Radrennen Eschborn-Frankfurt am 01. Mai 2019

 

Einmal wie ein Profi fühlen und auf abgesperrten Straßen durch die Frankfurter City düsen? Da zögerten Romain, Jan und Julia nicht lange, als Karo, die ausgewiesene Taunus-Expertin den Vorschlag für einen MRRC-Ausflug in neue Radgefilde in den Raum warf. Das Streckenprofil (Ursprungstitel “EXTREM”, später von der Redaktion geändert) schreckte uns dabei nicht ab. 100km und 1.700hm auf der längsten von drei Stecken? Das machen wir mit links, denn Berge fahren können wir. Da machen uns die Frankfurter nichts vor. Also packten wir unsere sieben Sachen und unsere Räder ein und machten uns am Wochenende vor dem Rennen auf in Richtung Hessen, um so noch etwas Zeit für Sightseeing, typisch hessische Spezialitäten (Äpplwoi, grüne Soß und Handkäs, denn Kümmel macht bekanntlich schnell!) sowie einen Streckencheck zu haben. Und siehe da, auch hier gibt es Berge und zwar nicht wenige.

 

Das Jedermann Rennen unter dem Titel ŠKODA VELOTOUR findet im Rahmen des WorldTour-Rennens Eschborn-Frankfurt statt, welches bereits zum 58. Mal am 1. Mai ausgetragen wurde und stets hochkarätig mit Radprofis wie John Degenkolb, Marcel Kittel und André Greipel besetzt ist. Die Strecke führt dabei von Eschborn aus durch die Frankfurter Innenstadt und anschließend in Richtung Taunus, wo der legendäre Feldberg mit einem 12km langen Anstieg und 700hm das Highlight der Strecke wartet. Es folgen rasante Abfahrten und noch zwei weitere, kleinere Anstiege bevor es zurück nach Eschborn geht. Darunter der kurze aber mit bis zu 23% Steigung sehr fiese Mammolshainer Stich, an dem die Zuschauer die Radfahrer lautstark anfeuern, wenn diese mit schmerzverzerrten Gesichtern ihren Waden nochmal alles abverlangen, um nicht umzufallen.

Spätestens am Tag des Wettkampfs wurde uns klar, dass wir es bei diesem Rennen mit einem anderen Kaliber zu tun haben. Über 6.000 Radler verteilt auf insgesamt 10 Startblöcke, rasierte Beine, Carbon und Wattmesser soweit das Auge reicht - hier sind Profis am Werk (ausgewählte Zitate: "Den Feldberg fährst du mit FTP hoch!", "Ohne Wattmesser ist das ja alles sinnlos!"). Und so ging es gleich zu Beginn mit hohem Tempo los. Den Feldberg erreichten die MRRCler nach den ersten 30km alle mit einem Schnitt von deutlich über 35km/h - und da ging der Spaß erst los. Doch er sollte leider nicht bis ganz zum Ende anhalten, denn auf den letzten Kilometern auf einer Bundesstraße, wo wiederum ein sehr hohes Tempo gefahren wurde und sich zahlreiche Gruppen bildeten, führte das abrupte Bremsen eines Radlers für Jan zu einem Sturz. Und so trafen wir ihn nach einer Erstversorgung durch die Sanitäter mit Schürfwunden und zerrissenem Trikot im Ziel wieder. Gott sei Dank hat weder er noch sein Rad nachhaltige Schäden davon getragen, sodass wir es als Denkzettel für aufmerksames Fahren abspeichern können, denn es hätte auch deutlich mehr passieren können.

 

Abgesehen davon war es jedoch ein rundum gelungenes Event auf einem für uns völlig neuen Terrain, das wir nur weiterempfehlen können.

 

Jan, Julia, Karo, Romain