Dieser Beitrag richtet sich vor allem an unsere ambitionierten Triathlon-Einsteiger und soll einen Überblick geben, welche Ausrüstung für das Training in allen drei Disziplinen und die ersten Starts auf den kürzeren Distanzen benötigt wird.

Ausrüstung für Schwimmen ▼ Radfahren ▼ Laufen ▼

 

Ausrüstung Schwimmen

Schwimmbrille

Sie schützt die Augen vor Chlor und Keimen und sollte gut passen und dabei weder beschlagen noch Wasser einlassen. Am angenehmsten sitzen Brillen mit Silikon- oder Gummi-Dichtung. In den meisten Fachgeschäften kann man Brillen inzwischen anprobieren. In anderen Geschäften sollte man nicht kaufen, denn zu hoch ist die Gefahr des Fehlkaufs. Um herauszufinden, welche Brille gut sitzt, die Brille aufsetzen und die Gläser andrücken, ohne das Kopfband um den Kopf zu legen. Die Brille passt, wenn sie auch beim Blick nach unten am Gesicht haften bleibt. Unter Triathleten weit verbreitet sind die Modelle Zoggs Predator und Aquasphere Kayenne. Das heißt allerdings nicht, dass eine davon die Richtige für einen selbst ist. Athleten testen am Besten so lange, bis sie ihr persönlich optimales Modell gefunden haben.

Schwimmkleidung

Im Training trägt man einen gut sitzenden Badeanzug, eine Badehose oder einen Triathlonanzug. Natürlich geht auch der Bikini, frau sollte sich aber sicher sein, dass dieser auch Sprints und Technikübungen standhält und sich nicht verselbstständigt. Für den Wettkampf eignet sich ein Triathlon-Anzug, den man dann während aller drei Disziplinen trägt. Triathlon-Anzüge gibt es als Einteiler oder in Kombination Hose und Top. Sie trocknen schnell, haben für den Radsplit ein flaches Sitzpolster eingenäht und reiben nicht beim Laufen. Bestenfalls trägt man den Anzug natürlich in den Vereinsfarben!

Neoprenanzug

Zudem kann ein Neoprenanzug nützlich sein. Auf der Sprintdistanz (meist um die 400m) kann man in der Regel noch darauf verzichten oder kann sich einen Neoprenanzug leihen, auf längeren Distanzen macht ein eigener aber Sinn. Dann ist es wichtig, den Anzug probezuschwimmen und sich vom Experten beraten zu lassen. Termine für Neoprentestschwimmen gibt es vor allem im Frühjahr in jeder größeren Stadt. Bei Fachgeschäften kann man zudem oft auch Testmodelle leihen und für sich selbst testschwimmen. Auf Käufe im Internet sollte man verzichten, da die Gefahr, einen unpassenden Anzug zu erwerben, sehr groß ist. Achtung: auch auf der Sprintdistanz kann bei der Unterschreitung einer bestimmten Wassertemperatur ein Neoprenanzug fest vorgeschrieben werden. Ebenso kann bei Überschreitung einer gewissen Wassertemperatur das Tragen eines Neoprenanzugs verboten werden.

Badekappe

Eine umfangreiche Auswahl an Badekappen fürs Training gibt es im Fachhandel. Bei Wettkämpfen gibt der Ausrichter im Regelfall Badekappen aus, die dann auch zu tragen sind. Natürlich kann man diese danach auch im Training tragen.

 

Ausrüstung Radfahren

Fahrrad: Triathlonrad oder Rennrad

Das Triathlonrad Der offensichtlichste – aber nicht einzige - Unterschied ist der Aerolenker. Viel entscheidender ist jedoch die Rahmengeometrie. Eine Zeitfahrmaschine hat einen anderen Sitzrohrwinkel (~78 Grad) als ein Rennrad. Das lässt eine aerodynamischere Sitzposition zu, die die Windangriffsfläche reduziert. Diese Position verlangt vom Fahrer aber auch mehr Beweglichkeit und Stabilität im Rumpf, was für Einsteiger schwierig sein kann. Zudem verteilt sich dadurch das Gewicht kopflastiger und das Rad lässt sich unruhiger lenken. Die Übersetzung ist auf lange, flache Strecken ausgelegt. Besonders auf kurvigen Strecken oder in den Bergen ist das nachteilig. Ein Triathlonrad lässt sich nach Kurven schlechter beschleunigen und eignet sich nicht für längere Anstiege. Fahren in der Gruppe ist ebenfalls nicht optimal mit einem echten Triathlonrad.

Das Rennrad Das Rennrad lässt mit einem Sitzrohrwinkel von um die 73-76 Grad eine aufrechtere und angenehmere Haltung zu und ist leichter zu lenken. Es ist für das Training im Flachen ebenso wie für bergiges Gelände geeignet. Gruppenausfahrten machen damit mehr Spaß und Windschattenfahren ist weit ungefährlicher. Für das Training in der Gruppe, für profiliertes Gelände, Bergfahrten und kürzere Wettkampf-Distanzen ist das Rennrad als Allrounder empfehlenswerter.

Generelle Empfehlung Um auf der Sprint- oder Kurzdistanz erst einmal Triathlon-Luft zu schnuppern, braucht man auf keinen Fall ein spezielles Triathlon- oder Zeitfahrrad. Ein Einsteiger wird die Vorteile eines Triathlonbikes kaum spüren und für das Training ist ein Rennrad flexibler und auch für hügeliges oder bergiges Gelände geeignet. Für die ersten Triathlons ist also ein Rennrad absolut ausreichend. Will man ähnliche aerodynamische Vorteile wie mit einem Zeitfahrrad erreichen, kann man immer noch einen Zeitfahraufsatz nachrüsten.
Ein Triathlonrad ersetzt zudem nicht das Rennrad und lohnt sich eher für erfahrene Athleten, die auf langen Distanzen starten und im Training oft alleine und vor allem lang und flach fahren.

Fahrrad: Rahmengröße

Um orthopädischen Problemen vorzubeugen und im Training und im Wettkampf effektiv unterwegs zu sein, muss die Größe des Rahmens genau auf den Fahrer abgestimmt sein. Gerade Anfänger tendieren dazu, einen zu großen Rahmen zu kaufen, da die kompakte Haltung auf einem Rennrad für sie anfangs ohnehin noch sehr ungewohnt ist. Bald werden sich damit aber Probleme mit dem Rücken o.ä. einstellen.

Im Internet findet man inzwischen eine Reihe von Tools, die helfen, die Rahmengröße zu berechnen. Rein auf der Schrittlänge basierende Rechner geben dabei in der Regel zu allgemeine Ergebnisse aus. Gute Rechner fragen mindestens Schrittlänge, Körpergröße, Rumpflänge und Armlänge ab. Am Besten nutzt man zur Berechnung den Rechner des jeweiligen Rahmenherstellers, gerade wenn man sich ein gebrauchtes Rad zulegt und den Expertenrat im Fachhandel nicht in Anspruch nehmen kann.

Fahrrad: Rahmenwerkstoff

Fakt ist, ein leichter Rahmen bringt gerade in Steigungen Vorteile. Gerade wenn man im Training oder Wettkampf auf profilierten Strecken oder Bergpässen unterwegs ist, profitiert man mit Sicherheit von einem leichten Rahmen. Das leichteste, aber auch teuerste Material ist Carbon. Etwas schwerer aber günstiger ist Aluminium. Ein guter Aluminiumrahmen ist im Einsteigerbereich völlig ausreichend. In Zeiten des „Superlight“-Aluminium sind die Gewichtsunterschiede zuweilen so marginal, dass sich der teils enorme Preisunterschied nicht lohnt. Besser investiert man das Geld dann in hochwertige Komponenten wie eine gute Schaltgruppe.

Übrigens: Schmunzeln kann man zuweilen über etwas aus der Form geratene Athleten, die lieber am Rad 100 Gramm einsparen, als den eigenen Körper wieder in Form zu bringen. Über den Sinn oder Unsinn solcher Aktionen lässt sich mit Sicherheit streiten.

Fahrrad: Kurbeln

Je nach Anzahl und möglicher Zähnezahl der Kettenblätter unterscheidet man drei (rechte) Kurbeltypen.

Standardkurbel mit zwei Kettenblätter (meist 39 und 52/53 Zähne). Hier braucht man Kraft und Kondition. Für die meisten Einsteiger ist diese Übersetzung nicht geeignet. Vor allem, wenn sie damit in die Berge wollen. Die Übersetzung ist für hohe Geschwindigkeiten im Flachen ausgelegt.

Kompaktkurbel mit zwei Kettenblättern (meist 34 und 50 Zähne). Kompaktkurbeln sind ideal für die meisten Einsteiger und Hobbyfahrer. Die Übersetzung erlaubt ein ausreichend hohes Tempo bergab und im Flachland und erleichtert das Klettern am Berg.

Dreifach-Kurbel mit drei (!) Kettenblättern. Unter sehr ambitionierten Fahrern verpönt, aber für Fahrer mit wenig Kraft oder bei hohem Anteil an Bergfahrten durchaus eine Überlegung wert. Das dritte Kettenblatt bringt jedoch (geringfügig) zusätzliches Gewicht und zum Teil einen geringeren Schaltkomfort aufgrund vieler Gangüberschneidungen.

Die optimale Kurbellänge hängt von der Beinlänge ab. Auch hierfür gibt es Rechner im Internet oder - bevorzugt - gute Beratung im Fachhandel.

Fahrrad: Preis + Einkaufsquelle

Eine generelle Empfehlung zu Marke und Typ eines geeigneten Rennrads lässt sich nicht geben, zu unterschiedlich sind die eigenen Bedürfnisse und die Angebote am Markt. Jedoch gibt es gerade zwischen den einzelnen Marken enorme Preis-Leistungsunterschiede.

Bei der Diskussion um das beste Preis-/Leistungsverhältnis ist sicherlich auch die Überlegung, beim Versender zu kaufen, legitim. Durch den direkten Vertrieb können reine Versender meist ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis bieten. Allerdings kann man das Rad in der Regel auch nicht Probefahren und bekommt natürlich keine persönliche Vor-Ort-Beratung. Aus diesen Gründen ist dem Einsteiger eher von einem Kauf beim Versender abzuraten.

1.000 Euro sollte man für ein (neues) Einsteiger-Rennrad mindestens einkalkulieren. Mit Sicherheit lohnt es sich aber, ein gut gewartetes, gebrauchtes Rennrad ins Auge zu fassen oder nach Restposten oder Vorjahresmodellen Ausschau zu halten.

Radhelm

Fast noch wichtiger als das Rad ist der Radhelm. Er sollte dein ständiger Begleiter sein. Keine Ausfahrt ohne Helm!

>> Bei unserem Vereinstraining sowie im Wettkampf ist ein Helm zwingend vorgeschrieben <<

Am Helm sollte man nicht sparen! In Europa ist die Prüfnorm EN 1078 vorgeschrieben. Moderne Helme sind angenehm zu tragen und mittlerweile sehr leicht (in der Regel unter 250g) sowie gut belüftet.

Helmkonstruktion Der Helm sollte mit dem sogenannten "In-Mold-Verfahren" gefertigt sein. Das ist ein spezielles Spritzgießverfahren, das dafür sorgt, dass sich Schaumstoff und Außenschale vollständig und stabil miteinander verbinden. Dadurch ist der Helm nicht nur sicherer, sondern auch deutlich leichter und langlebiger als ein Helm, bei dem die Außenschale nur aufgeklebt ist.

Helmgröße Die meisten Radhelme gibt es in verschiedenen Größen, die sich am Kopfumfang orientieren. Die Feinjustierung passiert dann über das integrierte Anpassungssystem im Helm. Die meisten Helme lassen sich am Hinterkopf über einen einfachen Mechanismus (z.B. ein Rädchen) mit einer Hand leicht festziehen und wieder lösen.

Helmpassung Wichtig ist, dass der Helm perfekt sitzt. Er darf kein Spiel haben, sollte aber genauso wenig drücken. Zum Testen einfach den Helm aufsetzen, die Weite einstellen (eng, aber so, dass es nicht drückt) und das Kinnband nicht schließen. Wenn Du dich jetzt vorbeugst, muss der Helm auf Deinem Kopf bleiben. Tut er das nicht, ist es nicht der richtige Helm oder er ist falsch justiert. Hier gilt: so lange und so viele Helme probieren, bis einer 100%ig passt!

MTB- versus Rennrad-Helm Der größte Unterschied ist, dass der MTB-Helm meist ein kleines Visier besitzt, das den Fahrer auf einem schmalen Trail vor Ästen etc. schützen soll. Auf dem Rennrad kann das Visier aufgrund der tieferen Sitzhaltung unter Umständen die Sicht behindern. In den allermeisten Fällen kann man das Visier beim MTB-Helm aber inzwischen abnehmen – und schon hat man einen rennradtauglichen Helm.

Aerohelm Der Effekt eines Aerohelms ist unumstritten und durch Studien belegt. Trotzdem macht er eher für erfahrenen Athleten Sinn, da er seine Stärken erst auf langen Distanzen voll ausspielen kann und auch einer annähernd statischen Kopfhaltung bedarf. Wer permanent nach unten oder zur Seite blickt oder oft bremst, wird mit einem Aerohelm kaum Zeit gut machen. Dieses Gadget muss für den Einsteiger also nicht sein.

 

Ausrüstung Laufen

Laufschuhe

Wer regelmäßig läuft, sollte mindestens 2 Paar gut passende Laufschuhe parallel laufen. Meist bietet es sich an, ein Modell für lange, langsame Läufe und ein Modell für schnellere Einheiten zu besitzen. Bei hohen Kilometerumfängen dürfen es dann ruhig auch drei Paar Schuhe sein.

Schuhkauf Wenn Du orthopädische Einlagen hast, solltest Du diese zum Laufschuhkauf mitnehmen, damit sie auch gut in Deinen zukünftigen Laufschuh passen. Für den Laufschuhkauf geht man am Besten in ein wirklich gutes Fachgeschäft und nicht in die Sportabteilung einer Kaufhauskette. Bestenfalls bietet das Fachgeschäft die Möglichkeit einer Laufbandanalyse. Dabei überprüft der kompetente Laufschuhberater das Abrollverhalten im Barfußlauf und begutachtet Beinstellung, Fußstellung und Ganglinie des Läufers. Auf Basis dieser Informationen und zusätzlichen Angaben, wie Verwendungszweck und geplantem Km-Umfang, empfiehlt der Berater dann verschiedene Laufschuhe. Diese können auf dem Laufband und bestenfalls sogar auf der Straße vor dem Geschäft Probe gelaufen werden.
Nimm Dir für den Laufschuhkauf Zeit und laufe verschiedene Modelle Probe. Samstagnachmittage oder andere hochfrequentierte Zeiten solltest Du bestenfalls meiden, ebenso die letzten Minuten vor Ladenschluss. Wenn vorhanden, lohnt es sich, alte Schuhe mitzunehmen, da der gute Laufschuhberater an einem länger getragenen Schuh durch die Abnutzung Rückschlüsse auf Abrollverhalten und Laufstil ziehen kann.
Ob ein Schuh langfristig wirklich der richtige ist, lässt sich weder nach einer Laufbandanalyse noch nach minutenlangem Anprobieren sagen. Die ersten Trainingseinheiten entscheiden. Frage deshalb unbedingt nach, wie lange Du den Schuh nach Gebrauch noch umtauschen kannst. In guten Läden ist dies in der Regel auch nach 2 Wochen noch ohne Probleme möglich. Dies ist allerdings eine Kulanzleistung des Geschäftes, ein Anspruch darauf besteht nicht.

Lebensdauer Ein guter Laufschuh sollte maximal 800 km gelaufen und dann wieder getauscht werden.

Spezielle Triathlon-Laufschuhe gibt es natürlich auch. Deren Vorteil: man kann sie ohne Socken tragen und sie sind schnell anzuziehen. Wer zu Blasen neigt oder auf langen Distanzen startet, investiert oft trotzdem ein paar Minuten in der Wechselzone, um (Kompressions-)Socken anzuziehen. Daher muss jeder selbst entscheiden, ob ein spezieller Triathlonschuh Sinn macht.

Elastische Schuhbänder gibt es im Fachhandel zum Nachrüsten. Sie machen jeden Laufschuh zum triathlontauglichen Schuh, bei dem man sich das schnüren spart und direkt in den Schuh schlüpfen kann.

Kopfbedeckung

Gerade im Wettkampf oder auf langen Trainingseinheiten sollte man nicht auf eine Kopfbedeckung verzichten.

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